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Einführung

Wie alles begann

Den Schritt zum Eigenbaucomputer kann so mancher aus heutiger Sicht nicht mehr ganz nachvollziehen. Die heutigen Ansprüche an einen Computer sind im Vergleich zur damaligen Zeit, vor über 15 Jahren, um ein Vielfaches höher und somit sind Überlegungen zu einem Eigenbau ehr fantastischer Natur. Hier sollst du erfahren, warum man dennoch zu jener Zeit in der ehemaligen DDR eigene Bauprojekte verfolgte und wie sich mein eigenes Projekt in Form des PC/M entwickelte.

Warum der Aufwand

Alles begann im Jahre 1988. Ich stand kurz vor meinem Schulabschluss, hatte seit mehr als 3 Jahren meine ersten Erfahrungen im Umgang mit den damals üblichen 8 Bit Heimcomputern gesammelt, da las ich in meiner damals allgeliebten Monatslektüre, dem FUNKAMATEUR, eine interessante Beitragsserie über einen fortschrittlich anmutenden 8 Bit Heimcomputer mit Zügen eines Personal Computers zum Selberbauen. Den Begriff fortschrittlich sollte man hier nicht überbewerten, denn es ist weithin bekannt, dass zum Ende der 80er Jahre des letzten Jahrhunderts die 8 Bit Rechentechnik in der PC Welt schon zum alten Eisen gehörte. Dennoch, vergessen wir nicht die Umstände, unter denen ein Hobbyist in der damaligen DDR seinen Interessen nur mit Improvisierung und Ideenreichtum nachgehen konnte. Wir haben uns entweder über Patenbetriebe, schulisch organisierte Arbeitsgemeinschaften, ortsansässige Hochschulen oder sonstige Beziehungen Rechenzeit an Computern aller Art beschafft. Nur wenigen war das Privileg eines wirklich eigenen Computers vergönnt.

Genug damit, zurück zu meinem PC/M. Ich war nicht in der glücklichen Lage, einen eigenen Computer zu besitzen. Um etwas an dieser Situation zu verändern, wollte ich mir selber einen Computer bauen. Man wird dadurch nicht Dümmer, man braucht nur mehr Zeit. Abgesehen von weiteren Problemen, wie Beschaffung aller nötigen Bau- und Einzelteile, Platinen und Software, konnte ich aber nur begrenzt mit meinem damaligen Wissen und der Hilfe der im FUNKAMATEUR veröffentlichten Bauanleitung einen PC selbstständig aufbauen. Großen Anteil an dem heute bei mir existierenden PC/M hatte mein Vater. Durch ihn und seine täglich Arbeit im Bereich der Mikroelektronik habe ich den Weg in die Innereien eines Computers gefunden. Nur mit seiner Erfahrung und Unterstützung konnte der Eigenbau überhaupt zustande kommen. An dieser Stelle noch einmal ein großes Dankeschön!

Der Aufbau

Ende 1989, Anfang 1990 war es endlich soweit. Die Platinen sowie alle notwendigen Bauelemente waren besorgt, selbst die schwer beschaffbaren Speicherbausteine für alle drei RAM Bänke. Nachdem die für Handarbeitsverhältnisse sehr große Zentralplatine gebohrt und in mühseliger Kleinarbeit durchkontaktiert war, konnte für jeden Schaltkreis eine Fassung aufgesetzt werden. Nach und nach wurde die Platine so wie in der Bauanleitung beschrieben in Betrieb genommen – und Viola. Alles funktionierte auf Anhieb. In einem zweiten Schritt wurde die originale Bildschirmkarte durch eine Weiterentwicklung ersetzt. Diese konnte dann die bei CP/M üblichen 80x24 Zeichen voll darstellen. Als letzter Schritt wurde der notwendige Floppy Disk Controller aufgebaut. Auch diese Komponente konnte problemlos in Betrieb genommen werden

Die Zukunft

Sollte noch jemand Interesse an den historischen Unterlagen zu diesem Goldstück haben oder sonst wie auf der Suche nach näheren Informationen zum PC/M sein, dann kann er hier auf diesen Seiten alle wichtigen Anleitungen und Beschreibungen finden, die mir bis jetzt zur Verfügung stehen. Selbst die Systemsoftware und einige Anwendungen sind vorhanden. Ferner gibt es auch eine Linksammlung rund um das mittlerweile frei verfügbare Betriebssystem CP/M.

Bildergalerie

pcm-closed.jpg pcm-open-front.jpg
Geschlossene Ansicht mit Tastatur. Links hinter der Abdeckung ist der Systembus mit Zusatzkarten und rechts der offen zugängliche Anwender- bzw. I/O Bus. Unterhalb sieht man noch den Anfang des Beistellgeräts mit den 5,25" Floppy Disk Drives. Offene Ansicht von vorne. Ganz links außen ist der Floppy Disk Controller und gleich daneben die Videokarte zu sehen. Weiter rechts kommt eine kurze Adapterkarte des Systembus und daneben das Netzteil. Direkt darunter die Diodenbuchse für den Anschluß an einen Kassettenrekorder (bei mir ungenutzt). Hinter dieser Buchse, flach liegend, befindet sich die zentrale Hauptplatine.
pcm-open-back.jpg pcm-zve.jpg
Offene Ansicht von hinten. Die fliegende Rückverdrahtung links ist der Anwender-I/O-Bus und rechts der Systembus. In der Mitte ist der Lautsprecher. Die Rückseite ist im Betrieb vollständig verschlossen. Zentrale Hauptplatine. In der Mitte die drei DRAM Speicherbänke. Rechts die Kernkomponenten CPU (unten) und EPROMS (oben) und links die I/O Bausteine mit Treibern. Rechts unten der Systembus und links unten der Anwender-I/O-Bus.
pcm-vid2k.jpg pcm-fdc.jpg
Videokarte mit 2K Speicher. In der Mitte unten ist der EEPROM Zeichengenerator und davon rechts hoch der Bildwiederholspeicher. Rechts der Systembus und links oben der Videoausgang. Floppy Disk Controller. Rechts oben, neben dem Systembus, sitzt der Controller. Ganz links oben befindet sich die Taktaufbereitung (PLL) und unterhalb davon der Anschluß für bis zu vier externe Floppy Disk Drives.
pcm-powsup2.jpg pcm-powsup1.jpg
Das Netzteil von unten. Oben Links ist noch einmal der Hauptanschluss zu sehen. Ganz unten befindet sich der Kühlkörper mit dem Leistungstransistor für die Hauptspannung. Rechts oben ist die zugehörige Gleichrichtung (Leistungsdioden) und etwa in der Mitte sind Pufferkondensatoren zur Spannungsglättung. Das Netzteil von der Seite mit den Leistungstransistoren für die drei Nebenspannungen. Link darunter sieht man den Hauptanschluß für die zugeführten Wechselspannungen vom Transformator und die Spannungsabgänge in den PC/M.

Autor:Stephan Linz
Revision:2021/01/14 - 00:11 - © Li-Pro.Net